900 Jecken feierten und bützten  Fernsehreife Tanzdarbietungen und Showeinlagen begeisterten die Gäste beim diesjährigen Kreisnarrentreffen in Urmitz. (Der Kreiswackes aus Basaltstein, der seit 1997 jährlich verliehen wird, ist die höchste närrische Auszeichnung im Kreis)

Mal verwandelte sie sich ins düstere Transsilvanien - mit Dracula und den Bräuten der Finsternis -, dann schienen die Wellen der Südsee direkt um das Piratengelage herum über die Bühnenbretter der Urmitzer Peter-Häring-Halle zu schwappen. Dazu: wilde Hexen und die Kämpfer "Dschingis Khans", die alle zusammen das diesjährige Kreisnarrentreffen vor allem zu einem Highlight des karnevalistischen Showtanzes werden ließen. 

URMITZ. "Meine lieben Närrinnen und Narrhalesen. Glauben Sie mir: Es lohnt sich, bis zum Schluss zu bleiben!", hatte Peter Schmorleiz die Gecken aus dem Landkreis kurz nach 18 Uhr auf die nötige Ausdauer eingeschworen, als es dem Präsidenten des Regionalverbands Karnevalistischer Korporationen (RKK) am Mittwochabend oblag, die rund 900 Gäste des Kreisnarrentreffens in der Urmitzer Peter-Häring- Halle begrüßen zu dürfen. Rund fünf Stunden später erwies sich diese Empfehlung als goldrichtig. Denn was dem Auditorium zur Traditionsveranstaltung an karnevalistischem Show- und Gardetanz geboten wurde, war eine Performance der Extraklasse, eine absolut fernsehreife Vorstellung. 

Mit Narrenkapp und Schalk 

Akrobatik, Choreografie, Kostüme - alles vom Feinsten, wobei der Mülheimer Karnevalsgesellschaft mit "Dschingis Khan" und der TG KG Beller Jäße für ihren Beitrag als "Bräute der Finsternis" an dieser Stelle einfach ein Extra-Lob gebührt für die Professionalität, mit der sie diesem Abend das Sahnehäubchen aufsetzten. 

Als ganz der Profi erwies sich allerdings auch Landrat Albert Berg- Winters, der gemeinsam mit dem RKK-Präsidenten in die Rolle des "Moderators" geschlüpft war. Dem dunklen Anzug blieb der Chef des Landkreises dabei zwar treu, doch gesellte sich dazu die Narrenkappe auf dem Haupt und ein echter Schalk im Nacken. 

Wohl auch mit Hilfe ihres Humors überstanden die beiden Conferenciers des Abends so auch den obligatorischen Kuss-Pflicht- Marathon. Denn zwischen den Tanzeinlagen präsentierten sich traditionell Vereinsabordnungen aus allen Städten und Verbandsgemeinden des Kreises auf der Bühne, nahmen dabei aus der Hand von Berg-Winters und Schmorleiz den offiziellen "Verwaltungs"- Orden für das Kreisnarrenfest und - natürlich nur, wenn es sich um weibliche Gecken handelte - auch ein "Wangen-Busserl" entgegen.

Perfekte Gastgeberin

Ein dickes, dickes Lob aus Landrat- und RKK-Präsidenten-Mund - unterstützt durch ein donnerndes Applausgewitter - erntete zum großen Finale zudem die KG Grün-Weiß Urmitz, eine Gastgeberin, die für den perfekten Rahmen eines perfekten Abends gesorgt hatte. (agh)

14.01.2005 © RZ-Online GmbH